Die Landwirtschaft ist auf ein intaktes Ökosystem angewiesen, um auch für künftige Generationen die Nahrungsproduktion sicherstellen zu können. Diese Ökosysteme profitieren von einer hohen Artenvielfalt, welche wiederum durch einen Strukturreichtum stark gefördert wird. Insekten, Amphibien wie auch Kleinkarnivoren brauchen spezifische Lebensräume zur Paarung, Überwinterung und Nahrungssuche. Hochspannungsleitungen sind für die Energieversorgung notwendige, beständige Elemente in der Landschaft. Oftmals sind die Strommasten ein Hindernis bei der maschinellen Bewirtschaftung. Daher eignen sie sich besonders für die Anlage von Kleinstrukturen, ohne die Bewirtschaftung weiter zu erschweren.
Projektziele
Die Stiftung «Lebensraum Linthebene» hat sich zum Ziel gesetzt, die gefährdeten Arten wieder zu vernetzen und ihre Lebensräume aufzuwerten. Die durch die Strommasten gegebene Achse zwischen Wollerau und Schübelbach bietet sich ideal für eine Vernetzung von Populationen der vorkommenden Arten an.
Im Rahmen der bundesweit geplanten Ökologischen Infrastruktur bietet das Projekt eine einfache Möglichkeit für die Umsetzung von Vernetzungszonen. Diese sollen ökologische Hotspots miteinander verbinden, um den genetischen Austausch und das Überleben wandernder Arten zu fördern.
Umsetzung
In einem ersten Schritt können 4 Strommasten in Galgenen und Schindellegi ökologisch aufgewertet werden. Unter Berücksichtigung der Angaben des Strommastbetreibers Swissgrid bezüglich Zugänglichkeit und Sicherheit während der Wartung sowie mit dem Einverständnis der Grundeigentümer:innen werden Kleinstrukturen unter und um den Strommast erstellt. Untenstehende Graphik zeigt exemplarisch, wie eine Aufwertung aussehen kann. Im Idealfall entsteht eine Pufferzone rund um die Kleinstrukturen, in welcher die Wiese bzw. Weide höchstens extensiv genutzt wird. Für die Erstellung und Pflege der Massnahmen können die Landwirt:innen durch Direktzahlungen, Vernetzungs- oder Landschaftsqualitätsbeiträge entschädigt werden.
Zusätzlich zu den Strommaststandorten unterstützt der Kanton Schwyz die Aufwertung der Panzersperre in Schübelbach. Diese stellt ein Hindernis in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung dar, in welchem sich über Jahrzehnten Eschen ausbreiteten. Mit einer gezielten Auslichtung und der Pflanzung von Heckensträuchern kann die Biodiversität in der «Toblerone» erhöht werden.
Unterstützung
Das Projekt steckt noch in Kinderschuhen. Die erwartete finanzielle Unterstützung durch den Kanton Schwyz wird nur einen Teil der Kosten decken. Falls Sie die Vernetzung von Lebensräumen im Kanton Schwyz im Rahmen des Projektes «Artenförderung unter Strommasten» unterstützen möchten, können Sie Zahlungen via Spendenbox oder mit dem Vermerk «Strommasten» auf das Konto CH73 0077 7008 2197 5193 0, lautend auf «Stiftung Lebensraum Linthebene», 8856 Tuggen, tätigen. Herzlichen Dank!
Pressespiegel
Aktuellste Pressemitteilungen zum Projekt:
«Hochspannungsmasten für die Vernetzung» im Magazin Natur und Umwelt 06.2021