Die Zauneidechse
Einst war die Zauneidechse (Lacerta agilis) in der Schweiz weit verbreitet. Durch Verlust und Fragmentierung ihrer Lebensräume, Störungen durch den Menschen, Pestizide und die Einschleppung fremder Arten ist ihr Bestand jedoch stark zurückgegangen. In der ausgeräumten Landschaft im Mittelland und den Voralpen fehlen oftmals wertvolle Kleinstrukturen wie Ast- oder Totholzhaufen, Hecken und Altgrasstreifen. Genau diese Strukturen bieten jedoch auf relativ kleinem Raum eine Lebensgrundlage für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Nicht alle Tierarten sind in gleichem Masse fähig Distanzen zu überwinden, um neue Lebensräume zu besiedeln. Bei der Zauneidechse beispielsweise geht man davon aus, dass sie sich in ihrem ganzen Leben in der Regel nicht weiter als 30 Meter von ihrem Schlupfort entfernt. Zauneidechsen verbreiten sich besonders gut entlang von linearen Strukturen wie Waldrändern, Gewässerböschungen. Vernetzungen und Habitatausweitungen entlang dieser Strukturen bieten sich deshalb besonders an.
Projektziele Zauneidechse & Co.
Im Rahmen des Projekts «Zauneidechse & Co.» fördert die Stiftung Lebensraum Linthebene die bestehenden Populationen an der Wägitaler Aa und am Buchberg. Die Südexponierten Waldränder in den beiden Gebieten bieten idealen Lebensraum für Zauneidechsen. Diese sind jedoch vielerorts durch die natürliche Sukzession zugewachsen oder verfügen über eine geringe Sturkturvielfalt. Ziel ist es, die Populationen zu erhalten und fördern und mittels vernetzender Massnahmen das Ausbreitungsgebiet der Zauneidechsen zu erweitern.
Das Gebiet
Der Waldrand entlang der Wägitaler Aa in Lachen wurde als geeignetes Fördergebiet für die Zauneidechse ermittelt. In den dort bereits sehr wertvollen bestehenden Lebensräumen konnten Zauneidechsen in den vergangenen Jahren festgestellt werden. Dank dem Entgegenkommen der Grundeigentümerin, der Genossame Lachen, konnten Fördermassnahmen und Waldrandaufwertungen zu Gunsten von Zauneidechse entlang des «Grüeziwegs» in Lachen durchgeführt werden.
Umsetzung
Zwischen Februar und April 2020 wurde der Waldrandabschnitt an der Wägitaler Aa aufgewertet. Einzelbäume wurden durch Externe gefällt, um die Sicherheit der Spaziergänger auf dem Grüeziweg weiterhin zu gewährleisten und um mehr Platz und Licht für neue Lebensräume zu schaffen. Kleinstrukturen wie Asthaufen und Wurzelstöcke mit Sandlinsen wurden mit dem Material aus den Holzerarbeiten durch die Zivildienstleistenden der Stiftung Lebensraum Linthebene erstellt. Diese dienen der Zauneidechse beispielsweise als Eiablageplätze und Überwinterungsorte. Die letzten Arbeiten erfolgten schliesslich im November 2020. Neue Besucherinformationstafeln wurden installiert, welche die Zauneidechse und Waldrandaufwertung sowie diverse Kleinstrukturen informativ und grafisch den Spaziergängern näherbringen sollen. Zudem wurden Pflegearbeiten rund um die neu erstellten Kleinstrukturen vorgenommen. Insgesamt konnten durch das Projekt 1’000 Meter Waldrand aufgewertet und zahlreiche Kleinstrukturen wie Asthaufen und Holzbeigen erstellt werden.
Unterstützung
Die finanzielle Unterstützung durch die Albert Koechlin Stiftung, den Kanton Schwyz, den naturmade star-Fonds von ewz, sowie Coop Oecoplan, die Romilda Kägi-Stiftung und die zahlreichen Kleinspender ermöglichte die Umsetzung dieses Projektes. Möchten auch Sie zukünftige Projekte zu Gunsten der Zauneidechse unterstützen, so können Sie dies gerne mit einer Spende mit dem Vermerk «Zauneidechse» via Spendenbox oder auf das Konto: CH73 0077 7008 2197 5193 0, lautend auf «Stiftung Lebensraum Linthebene», 8856 Tuggen tun. Herzlichen Dank!
Pressespiegel
Aktuellste Pressemitteilungen zum Projekt:
«An der Wägitaler Aa werden Zauneidechsen gefördert» im March Anzeiger 16.04.2020
«Ein neues Zuhause für Zauneidechsen an der Wägitaler Aa» im March Anzeiger 17.11.2020
«Eröffnung Wägitaler Aa» im Magazin Natur und Umwelt 12.2020